Ankunft in Kathmandu
So sieht man also nach 24-stündiger Reise aus, wenn man in einem Hinterzimmer, das ausschließlich mit Neonröhren beleuchtet ist fotografiert wird. Da ich vergessen hatte Passbilder für das Visum mitzunehmen, führte kein Weg daran vorbei. Der Kommentar des Fotografen auf meine Anmerkung hin, dass ich aussehe, als hätte ich mehrere Tage nicht geschlafen und wäre sehr krank: 'I think it looks really nice!'
Nachdem hier die letzten 2 Wochen ununterbrochen die Sonne geschienen
hat werde ich begrüsst von: Regen, Regen und nochmals Regen... Zum Glück ist es aber nicht kalt.
Das Hostel, das für mich reserviert war konnte die Reservierung nicht finden. Ich wurde dann direkt in ein anderes Hostel verfrachtet und bin am nächsten Morgen umgezogen.
Um 18 Uhr ist es bereits stockdunkel. Jetzt wohne ich in dieser gemütlichen Zelle (das untere Bild zeigt den Blick aus meinem Fenster).
Scheinbar ist hier nebenan
eine Karaoke Bar, oder ein mäßig begabter Sänger gibt Konzerte,
jedenfalls habe ich immer einen schönen Elektrogitarren Soundtrack, der ins Fenster tönt. Von Fool's Gardens 'Lemon Tree' bishin zu Bob Marleys 'Buffalo Soldier', und allem was die Charts in
den letzten 50 Jahren sonst noch zu bieten hatten.
Das typische neaplesische Essen besteht aus Dhal (einer Art Linseneintopf, unten links), Bhaat (Reis) und einem Curry. Hier gab es noch Rohkost, Gewürzkartoffeln und Joghurt dazu, und als Getränk einen leckeren Masala Chai (Gewürztee mit Milch). Ich liebe das Essen, und auch wenn ich weiß, dass es in den nächsten Wochen nichts anderes geben wird, muss ich es auch schon hier ständig bestellen. Ebenso wie den guten Zitronen Tee mit frischem Ingwer und Honig.
Momentan steht das ganze Land- bis auf einige Straßen hier im touristischen Thamel- still. Es findet nämlich zur Zeit das größte, einwöchige Hindufest namens Dasain statt, zu dem man heimfährt und die Familie besucht. Es feiert den Sieg der Göttin Durga (Kali) über das Böse. Alle staatlichen Einrichtungen, Banken, und fast alle Geschäft haben geschlossen, und im ganzen Land werden über 100.000 Tiere geopfert. Im Hostel bekomme ich gleich morgens ein Tilaka auf die Stirn gemalt und eine halbe Banane und ein Stück Kokosnuss geschenkt. Dieses Segenszeichen soll das 'dritte Auge' und Energiezentrum auf der Stirn markieren und Kraft schenken.
Kali ist im Hinduismus die Göttin des Todes und der Zerstörung, aber auch der Erneuerung.
Die Straßen sind deshalb wie leergefegt- zum Ankommen ganz angenehm, dass es nicht so voll ist. Vieles erinnert mich an Indien, die Leute sind jedoch ruhiger und weniger aufdringlich. Natürlich möchten sie einem alle etwas verkaufen, und oft fühle ich mich schlecht, weil mir die materielle Ungerechtigkeit hier immer wieder deutlich vor Augen geführt wird.
Dass das Stromnetz nicht immer stabil ist, lässt sich anhand solcher Konstruktionen erklären.
Man bekommt auch exzellent gefälschte Outdoorkleidung.Ob Northface
diesen Reklamationsschein wohl anerkennen wird, falls meine 7 Euro
Wanderhose mal kaputt gehen sollte?